Fühlen, hinterfragen, stören, suchen, träumen, ausprobieren, verstehen.
Die Kunst ist eine Ausdrucksform, eine riesige Spielwiese für Experimente, in der ich mich absolut frei fühle, ohne Furcht vor der Aussenwelt.
« Alles, was du siehst, Passant, ist das Werk eines Bauern. Aus einem Traum brachte ich die Königin der Welt hervor. »
Le Facteur Cheval
Mein künstlerisches Schaffen durchquert verschiedene Medien: Zeichnen, Skulptur, Installationen. Diese Interdisziplinarität ermöglicht es den unterschiedlichen Werken in einen Dialog zu treten, sich gegenseitig zu bereichern. Die Wahl der Materialien, die im Wesentlichen recycelt sind, ist entscheidend für meine Werke: Sie wird zu einer Quelle von Studien; sie führt zu Erfindungen. Meine Arbeit inspiriert sich vom Alltäglichen, von der Welt, die mich umgibt: der Schweiz. Das menschliche Verhalten steht im Mittelpunkt meiner Recherchen. Ich zeichne die Wirklichkeit, um die Fiktion der Aktualität anzugehen.
Die Zerstörung unserer Umwelt berührt mich. Ich hinterfrage unsere Konsumgewohnheiten, die unsere natürlichen Ressourcen erschöpfen. Aus dieser Überproduktion entstand eine Kollektion von imaginären Insekten, die ich ausschliesslich aus Abfällen realisierte.
Der Tod und die Toten gehören zu einem universellen Kreislauf, zu einer gemeinsamen Realität. Trotzdem sind diese Begriffe tabu und verstecken sich hinter absurden Normen und Richtlinien. FACE A FACE ist ein Projekt von Totenmasken, in dem ich versuche, mit den Lebenden über den Tod zu sprechen.
Die virtuelle Kommunikation und der zunehmende Individualismus verwandeln die Gesellschaft für die einen in einen Traum, für die anderen in einen Albtraum. Dieses langsame Dahingleiten, das Teil meiner neuen Erkundung ist, stellt eine reichhaltige Quelle von Reflexionen und Fragestellungen dar.
Meine Vorbilder sind Schöpfer der Art Brut, Verrückte oder Randständige, die uns Arbeiten von grossem Erfindungsreichtum hinterlassen, wahnsinnige Kreationen, aus spontanen Impulsen entsprungen.
Ich bewundere auch die Dadaisten, die alles in Frage stellen, sogar die Kunst, die sich selbst nicht ernst nimmt.
« Schaut mich an! Ich bin ein Narr, ich bin ein Schelm, ich bin ein Betrüger! Schaut mich gut an! Ich bin hässlich, mein Gesicht hat keinen Ausdruck, ich bin klein. Ich bin wie ihr alle! »
Tristan Tzara, 1917